Oder: die Notwendigkeit eines integralen Weltbildes
von Dennis Wittrock
Wo die Not groß ist, da - so sprach schon Hölderlin - "wächst das Rettende schon". Was könnte das Not-Wendende sein angesichts von Finanzkrise, Klimawandel, Terrorismus, Fundamentalismus, drohender Ressourcenknappheit und achselzuckender Hoffnungslosigkeit? Wenn die äußeren Lebensbedingungen tatsächlich die Frage darstellen, auf die die menschliche Intelligenz immer neue Antworten hervorbringt - was ist dann die Antwort auf Problemlagen, die so komplex sind, dass sie nationalstaatlichen Gebilden mehr und mehr entgleiten?
Man stelle sich vor, dass alle bisherigen Stationen der Menschwerdung (mit allen ihren spezifischen Stärken und Schwächen in unterschiedlichen Bereichen) in diesem Augenblick Krieg miteinander führen - verstärkt durch ein multidimensionales Informationsgeflecht. Perspektiven, die vor einigen Jahrhunderten noch aufgrund räumlicher und zeitlicher Distanzen niemals miteinander in Berührung gekommen wären, prallen im Zeitalter von Massenmedien, modernem Transportwesen und Internet brutal aufeinander, so dass es splittert und die Fetzen fliegen - die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen. Wem soll man noch Glauben schenken? Was ist richtig und was falsch? Macht es Sinn an dem Begriff "Wahrheit" festzuhalten, oder ist alles ohnehin nur Produkt kultureller Konstruktion? Ist Gott tot - und falls nicht, was soll das ganze Spielchen auf diesem Staubkorn irgendwo im Universum?
Ken Wilber ist circa 1,90 m groß, glatzköpfig, durchtrainert und hat eine absurde Vorliebe für Red Bull, die so ganz und gar nicht zu seiner langjährigen meditativen Praxis oder zu seiner vegetarischen Ernährung passen will. Er ist... weiterlesen auf www.integral-con-text.de
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