Seit 2004 findet regelmäßig das Celebrate Life Festival im Hof Oberlethe bei Oldenburg statt. Gastgeber sind der spirituelle Lehrer Thomas Hübl und die Academy of Inner Science. Unter dem Titel „Consciousnes & Evolution – Awakening into a New Culture“ kamen in diesem Jahr vom 30.07-09.08. insgesamt über 1000 Menschen zusammen, um 11 Tage lang miteinander zu meditieren, zu tönen, zu lernen, zu diskutieren, ihren Schatten zu konfrontieren, zu tanzen und das Leben zu feiern. Das Wetter spielte gut mit und verwandelte das Festival am See zeitweilig in ein Zelt- und Badeparadies.
Neben vor Ort Beitragenden wie Johannes Heimrath (Club of Budapest World Shift Foundation), Scilla Elworthy (PeaceDirect und World Future Council) wurden die Zukunftsforscherin Barbara Marx Hubbard und die Autorin Byron Katie („The Work“) per Skype hinzugeschaltet.
Aus integraler Sicht erfreulich war, dass in diesem Jahr verstärkt explizit integrale Impulse im Programm auftauchten. Der Autor und Wilber-Kenner Michael Habecker (DIA) sprach in seinem Hauptvortrag über „Integrale Spiritualität“ und vertiefte dieses Thema am darauffolgenden Tag in seinem Workshop mit dem selben Titel. Ein Highlight des Festivals war das Telefon-Interview von Thomas Hübl mit Ken Wilber, welches von Max Peschek und Dennis Wittrock übersetzt wurde. Ken antwortete u.a. zu Fragen zur globalen Krisensituation, zum neuen US-Präsidenten Barack Obama, sowie zu spirituellen Missverständnissen in der Satsang-Szene. Den Abschluss bildete ein Workshop von Dennis Wittrock (DIA) mit dem Thema „Integrale Lebenspraxis“ am vorletzten Tag.
Täglich gab es „Sharing the Presence“ und „Toning“ mit Thomas Hübl. Immer wieder bezog er sich auf die Arbeit von Ken Wilber und anderen integralen Denkern. Das Programm des Festivals war so gestaltet, dass es die Module der Integralen Lebenspraxis komplett abdeckte: Yoga (Körper) und Meditation (Spirit) am Morgen, danach mentaler Input durch Vorträge (Geist) und schließlich intensive psychodynamische Arbeit (Schatten) in den Sharings und mit Hilfe der zahlreichen Assistenten des Teams, die man in Einzelsitzungen konsultieren konnte.
Selbst Zusatzmodule von ILP wie der Bereich „Arbeit“ waren durch eine Armada ehrenamtlicher Helfer und den nicht gewinn-orientierten Benefiz-Charakter der Veranstaltung (Spenden für Hilfsprojekte) abgedeckt. Insgesamt kamen ca. 26.000 Euro zusammen, nicht zuletzt auch weil Thomas Hübl den Erlös des Verkaufs seines neuen Buches „Sharing the Presence“ vor Ort zu hundert Prozent spendete. Erwähnenswert ist auch die familienfreundliche und generationsübergreifende Ausrichtung des beliebten Festivals mit Kinderbetreuung und Jugendcamp. Hier werden schon früh Samen der Bewusstheit gesät.
Seien wir gespannt in welche Richtung sich dieses kontinuierlich entwickelnde Festival weiter bewegt. Eines ist klar: das Erwachen zu einer neuen Kultur von Bewusstsein und Evolution hat längst begonnen und zeigt bereits erste Konturen.
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P.S.: Auch die Lokalpresse hat das Festival wahrgenommen. Hier ein link zu einem Bericht aus der Nordwestzeitung (NWZ) ->hier klicken<-
Kommentare
Mich hat in Deinem Text (bes. in Bezug zu Deinem vorherigen Eintrag) der Ausdruck:“Zusatzmodul Arbeit“ stutzig gemacht.
Siehst Du den Widerspruch?
Was ist überhaupt der Ausgangspunkt, der Ausgangsimpuls für die Zusammenstellung einer „integralen Praxis“? – wenn nicht der Beruf, die Frage u. alles, was an Konflikten diese umkreist, wie Erwerbsarbeit, die die ganze Subvention solcher „integraler“ Events ermöglicht, mit einer Praxis in die Vertikale einhergeht? Wie kann man überhaupt von „Integraler Praxis“ reden, wenn diese keine Integration in unsere Gesellschaft mit ihrer Kultur u. Vergangenheit bedeutet?
Wenn von der Schaffung eines neuen „Wir“, ener neuen „Kultur“ die Rede ist bei Cohen oder Wilber, dann war noch die Integration in einen Kulturbetrieb, amerikanisch oder den deutschen die Rede. Auch bei Hübl nicht. Macht Dich das nicht stutzig?
Astrid
ich verstehe leider noch nicht ganz, was du mir sagen willst. Vielleicht kannst du das noch mal deutlicher formulieren, indem du Aussagen anstelle von Fragen verwendest.
Danke,
Dennis
Fragen, die vielleicht ein Nachdenken erfordern? seltsam.......
Kannst du dich nicht so klar ausdrücken, dass dein Anliegen deutlich wird?
und:
hast du vielleicht zuviel Zeit?
seltsam...